Inhalt
- Gib mir ein B, gib mir ein D,..
- BDSM und seine Klischees
- Warum BDSM probieren?
- Drei goldene Regeln
- Loslegen in vier Schritten
Du möchtest in BDSM einsteigen, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Die vier Buchstaben BDSM – oft als mysteriös oder sogar gefährlich angesehen – beziehen sich auf eine sehr breite Palette sexueller Fantasien: Bondage, Disziplin, Dominanz & Unterwerfung, Sadismus & Masochismus. Kein Druck, wenn du dich beim Sex auf Spanking und Rollenspiele beschränken möchtest: Du kannst, wie bei allen anderen Fantasien & Kinks, ganz einfach auswählen, was zu dir passt und was du ausprobieren willst.
Gib mir ein B, gib mir ein D,…
Du möchtest wissen, worauf du dich einlässt? Hier haben wir die wichtigsten BDSM-Praktiken zusammengefasst:
Bondage: Beim Bondage besteht eine sehr große Chance, dass du entweder jemanden fesselst, oder selbst gefesselt endest! Die Idee dahinter ist, die Bewegungsfähigkeit einer anderen Person einzuschränken oder sie vollkommen zu immobilisieren. Seile, Bondage-Tape, Seidenschals… Alles ist möglich! Eine bekannte Bondage-Technik ist zum Beispiel Shibari.
Disziplin: Du magst es, die Kontrolle zu haben? Dann wirst du diesen Teil von BDSM lieben. Das Ziel ist es, die Handlungen deines Partners mithilfe von Regeln, Bestrafungen und/oder Belohnungen zu kontrollieren. Disziplin steht oft auch im Mittelpunkt aller anderen BDSM-Praktiken.
Dominanz & Unterwerfung (auch D/s genannt): Hier konzentrieren wir uns vor allem auf die Machtdynamik zwischen den beiden Spielenden. Es gibt immer eine dominante Person und eine unterwürfige Person. Die wichtigste Frage ist hierbei: Möchtest du lieber den Hintern versohlen, oder deinen Hintern versohlt bekommen?
Sadismus & Masochismus: Perfekt für dich, wenn du Freude daran hast, andere zu quälen und/oder zu erniedrigen (Sadismus) oder umgekehrt (Masochismus!). Du musst nicht sofort mit Messern hantieren – besser ist ein langsamer Start mit Nippelklammern oder heißem Wachs.
Natürlich gibt es keine vordefinierten Rollen, alles kann beliebig getauscht werden: Du kannst zum Beispiel an einem Tag unterwürfig sein und am nächsten Tag dominieren.
Eine sexuelle Praxis, die auf Respekt, Kommunikation und Vergnügen basiert? Wo können wir uns anmelden?!
BDSM und seine Klischees:
Es gibt einige Missverständnisse und Klischees, wenn es um BDSM geht. Hier räumen wir mit ihnen auf:
🛑„BDSM ist immer gewalttätig“: Falsch! Natürlich kann es auch mal härter zugehen, aber das ist bei Weitem nicht immer der Fall! Ein Beispiel? Eine Domina kann von ihrem Sub verlangen, ihre Füße sanft zu massieren oder sie anzubeten. Wenn Gewalt im Spiel ist, muss sie immer streng vereinbart und geregelt sein!
🛑„BDSM ist erniedrigend“: Wieder falsch! Im BDSM wird Degradation vereinbart und kann für manche Personen sehr erregend sein. Hast du Schwierigkeiten, Degradation und Lust miteinander zu verbinden? Höre in diesem Audio Paul dabei zu, wie er dich in der Öffentlichkeit mit einem Toy bestraft – und einem explosiven Orgasmus …
🛑„Leute, die BDSM mögen, müssen traumatisiert sein!“: Überhaupt nicht! Danke, Christian Grey, dass du dieses Klischee so verbreitet hast! 🙄 Menschen, die sich mit BDSM beschäftigen, sind informierte und selbstbestimmte Personen, die sich bewusst dafür entscheiden, ihre Sexualität zu erforschen. BDSM ist keine Trauma-Reaktion.
Das richtige BDSM, weit entfernt von Klischees, basiert auf zwei grundlegenden Prinzipien:
- Konsens: Ist das grundlegende Element jeder BDSM-Erfahrung. Es ist wichtig, mit allen Partner:innen zu sprechen und ihre Zustimmung einzuholen, bevor man eine Session beginnt.
- Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend. Teile deine Wünsche, Grenzen und Fantasien mit deine:n BDSM-Partner:innen, um eine angenehme und leidenschaftliche Erfahrung für alle möglich zu machen.
Warum ermutigen wir dich, BDSM auszuprobieren?
Eine sexuelle Praxis, die auf Respekt, Kommunikation und Vergnügen basiert? Wo können wir uns anmelden?! Außerdem wird BDSM immer beliebter: Der immense Erfolg von „Fifty Shades of Grey“ (obwohl es klischeehaft ist…), die Serie „BONDiNG“ auf Netflix, die Verbreitung von Chokern und Harnischen… Das ist alles richtig gut! Denn ja, BDSM hat viele Vorteile:
- Du lernst deine Sexualität besser kennen: Diese mehr oder weniger extremen Praktiken bieten eine echte Gelegenheit, sich mit deinen Fantasien zu verbinden und sie anzunehmen – auch die tabuisierten. Das Ergebnis? Sexuelle Emanzipation und ein richtig cooler Confidence-Boost.
- Alles, was wir uns von Sex wünschen, ist: Spaß! Und beim BDSM gibt es viel davon. Da alle Praktiken sehr vielfältig sind, wird man schnell mal überrascht und kann neue, intensive Erfahrungen machen. Und wenn etwas schiefgeht: Gemeinsam darüber lachen!
- Es „bindet“ dich enger an deine:n Partner:innen (den Wortwitz konnten wir uns nicht verkneifen! 😅). Da BDSM auf Vertrauen basiert, entsteht eine echte Intimität zwischen den Beteiligten.
Die drei goldenen Regeln
Achtung: Du solltest dich nie unüberlegt in eine BDSM-Erfahrung stürzen. Es gibt drei goldene Regeln, um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller zu versichern:
- Die SSC-Regel: „Safe, Sane and Consensual“ heißt so viel wie „sicher, vernünftig und einvernehmlich“. Diese Worte bilden das grundlegende Prinzip von BDSM. Es legt Wert auf die psychische Gesundheit, die physische Sicherheit und gegenseitiges Einverständnis beim Sex.
- Das „Safe Word“: Dieses im Voraus festgelegte „Sicherheitswort“ gibt an, wann eine Aktivität beendet oder eine Pause eingelegt werden muss. Ideal ist es, ein kontextfreies Wort wie z.B. „Tofu“ zu wählen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt (es ist zum Beispiel schwer, wirklich in die Rolle einer Sub einzutauchen, wenn euer Safe Word „Stopp“ oder „Nein“ ist). Eine andere Option ist die Verwendung eines Ampelsystems:
- 🟢 Grün für „Ich liebe es, mach weiter!“
🟡 Gelb für „Ich bin an meiner Grenze, mach weiter, aber sei vorsichtig“
🔴 Rot für „Hör sofort auf!“
- 🟢 Grün für „Ich liebe es, mach weiter!“
- „Aftercare“ oder Nachsorge: Nach jeder BDSM-Session solltest du dafür sorgen, dass es dir und deine:r Partner:in gut geht. Bietet euch gegenseitig sanfte Berührungen und Zuneigung an und überprüft, ob ihr euch emotional und physisch gut fühlt.
Bereit loszulegen? Ein Guide in 4 Schritten
Fühlst du dich bereit, die Welt des BDSM zu erkunden? Bevor du deine Ledermaske aufsetzt und deine Peitsche wild schwingst, hier noch vier Tipps für Anfänger:innen:
- Mach deine Recherche: Du kannst dein Wissen über BDSM vertiefen, indem du Bücher darüber liest, Online-Communitys beitrittst oder sogar auf Messen gehst (am besten mit Begleitung!).
- Finde die richtigen Partner:innen: Egal, ob du mit deine:r aktuellen Partner:in oder neuen Menschen praktizieren möchtest, stelle sicher, dass du dich immer wohlfühlst! Es gibt spezielle BDSM-Dating-Seiten und sogar Veranstaltungen, um dich mit deiner neuen Community vertraut zu machen.
- Treffe Vereinbarungen: Bevor du überhaupt loslegst, ist es entscheidend, mit deine:e Partner:in über die Aktivitäten zu sprechen, die ihr ausprobieren möchtet, über Grenzen, die respektiert werden müssen, und über eure Safe Words. Es ist eine Art Vertrag zwischen euch, um die Dinge klar zu regeln. Ziemlich sexy, oder?
- Beginne allein: Bist du noch nicht bereit, ALLE deine Fantasien zum Leben zu erwecken? Du kannst alleine anfangen, indem du Audios und erotische Geschichten von femtasy hörst, die von softem BDSM bis hin zu Hardcore reichen.
Und vergiss nicht: BDSM ist immer eine sehr persönliche und einzigartige Erfahrung. Sei aufmerksam für deine eigenen Wünsche, offen und neugierig und respektiere dabei deine Grenzen! Du möchtest mehr zu BDSM lesen? Dann geht es hier entlang.
ÜBER FEMTASY
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